Der Putzerfisch
Der Putzerfisch schwamm jahrelang
ins Maul vom Hai, ganz ohne Bang.
Er sorgte dort für die Hygiene
und putzte feste dessen Zähne.
Doch damit war es dann vorbei,
denn dieser große weiße Hai
stank fürchterlich aus seinem Maul –
ein Fischchen war wohl viel zu faul.
Wahrscheinlich war´s der tote Hecht,
dem Putzerfisch wurd´ ständig schlecht.
Der Fisch war ja nicht arbeitsscheu,
orientierte sich ganz neu.
Für eine interessante Stelle
schwamm er deshalb mal auf die Schnelle
direkt in einen Kescher rein,
um Teil von Sea Life bald zu sein.
Der Putzerfisch – wahrlich nicht dumm –
hilft aus jetzt im Aquarium.
Das mit den Haien lässt er bleiben,
er putzt fortan nur noch die Scheiben.
Es geht ihm gut, dem kleinen Tier,
es hat sogar ´nen Schuppen hier.
Dorthin zieht er sich gern zurück
Und denkt sich dann: Was hab ich Glück!
© Volker Hilbt
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Das Buch „Das Wort beim Wort nehmen – sei kein Frosch“:
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Die Palme
Wer gerne in den Süden fliegt,
der gerne unter Palmen liegt.
Die Sonne strahlt, es wird nicht kalt,
es rauscht nur leicht im Blätterwald.
Die Luft ist angenehm und leicht,
und wenn der Cocktail wird gereicht,
glaubst du dich schon im Paradies,
das man evakuieren ließ.
Kannst stundenlang unter den Bäumen
die allerschönsten Träume träumen.
Es ist bleibt Idylle pur,
doch wird die Tour dann zur Tortur,
knallt dir die Nuss mal auf die Stirne,
so kriegst du leicht ´ne weiche Birne.
© Volker Hilbt
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Für jeden Blödsinn zu haben
Wenn es Oma und dem Opa langweilig ist,
tauschen sie einfach mal ihr Gebiss.
Mit Genuss haut nun die Oma rein,
dem Opa sind Omas Zähne zu klein.
Im Mund da wackeln sie hin und her,
ein Schnitzel zu kauen fällt richtig schwer.
Das macht keinen Spaß und er denkt sich ganz stille,
probieren wir es eben mal mit der Brille.
Die Oma sieht nix und kann's nicht begreifen,
den Opa hört man nun den Mädels nachpfeifen.
Der Oma reicht's, drum sie ein Machtwort spricht:
"weißt Du Opa, so geht das nicht.
Lass uns schlafen geh'n, mein Herzilein,
Vielleicht fällt uns ja morgen was besseres ein."
© Gabi Rettstadt
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Tee
Beim Tee gibt es ein kleines Blatt,
das große Lust aufs Baden hat.
Es spricht darauf mit einer Kanne,
ob sie wohl dient als Badewanne.
Die Kanne sagt: Komm nur herein
und lässt das Badewasser ein.
Dem Blatt ist, wie ein jeder weiß,
ein Kannenbad niemals zu heiß.
Rund 70 Grad dürfen‘s schon sein,
das macht die Poren richtig rein.
Es lässt sich übers Wasser treiben
und jedes Denken einfach bleiben.
Natürlich geht es auch nicht ohne
den kleinen Spritz von der Zitrone.
Und wenn dann noch der Würfel fällt,
die Miene sich noch mehr erhellt.
Dann will das Blatt einfach nicht raus,
schwitzt lieber das Aroma aus.
Doch lange Bäder sind nicht drin,
zu lange darf der Tee nicht ziehn.
Und irgendwie fühlt sich das Blatt
vom heißen Baden langsam matt.
Hat seine Schuldigkeit getan,
kommt in den Komposteimer dann.
Was folgt, ist himmlischer Genuss,
der Tee schmeckt wie aus einem Guss.
© Volker Hilbt
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Gorilla Georg
Georg packt der Überdruss
denn mit Elfriede ist jetzt Schluss.
Was nun der Grund dafür wohl war?
Es sträubt sich Georg's graues Haar.
Er wollte nur in Frieden leben,
ihr ab und zu Bananas geben,
mit ihr beim Samstags-Shopping bommeln
und grunzend auf die Brust sich trommeln.
Und wenn die Langeweile droht
gab's Obst im Sonderangebot.
Doch bei dem Einkaufsbummel dann,
traf Elfi den Schimpansenmann.
Der sieht um vieles besser aus und
stinkt nicht so furchtbar aus dem Mund.
Der trägt 'nen Anzug, neue Schuhe,
kauft Obst nur aus der Tiefkühltruhe.
Ist schlank und so behende fit
und kratzt nicht ständig sich im Schritt.
Georg denkt sich voller Pein:
Ich geh ins Silberrücken-Heim!
Gesagt, getan. Er lebt nun dort
und stinkt ganz munter vor sich fort
Und damit ihr dies noch wisst:
er jetzt Geleebananen isst!
© Manfred Luczinski
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Der Dackel
Der Dackel gilt als renitent,
Respekt er nur höchst selten kennt.
Erziehung ist ihm schnurzegal,
er denkt ganz oft: Ihr könnt mich mal!
Er bellt sehr gern, macht dann und wann
auch große Hunde schon mal an.
Im Wald geht Waldi dafür ab,
als Teckel macht er niemals schlapp.
Jagt Fuchs und Dachs aus ihrem Bau
und weiß doch jedes Mal genau:
Er wird belohnt für seinen Mut –
ein Leckerchen tut immer gut.
Wenn´s mal nicht klappt, hat er zum Glück
ja immer noch den Dackelblick!
Doch auch im Auto kommt er an,
man sieht ihn auf der Rückbank dann.
Als Wackel-Dackel sitzt er dort –
im BMW, im Golf, im Ford –
und nickt den Fahrern ständig zu,
kommt an der Ampel nur zu Ruh.
© Volker Hilbt
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Der Holzwurm
Der Holzwurm frisst nicht jedes Holz,
er hat die Auswahl – schmecken soll´s!
Er ist schon ein Gourmet am Baum,
verschmäht die Obstsorten so kaum.
Die kann er nämlich bestens kauen
und deshalb leichter auch verdauen.
So etwas kommt ihm immer recht –
gut Holz, denkt er dann wie ein Specht.
Dann geht er völlig unverfroren
an Äste und beginnt zu bohren.
Besonders gut die Birne schmeckt,
jüngst hat auch Kirsche er entdeckt.
Im Wald er stets die Buche meidet,
sich jedoch an der Weide weidet.
Auch zwischen Ahorn, Tannen, Fichten
kann dieser kleine Wicht gewichten.
Erreicht der Schädling dann ein Haus,
sieht´s manchmal fürchterlich dort aus.
Ob Kunstwerk oder Instrument –
die Fresssucht kein Erbarmen kennt.
Er labt sich gern an dicken Schränken,
macht auch nicht Halt vor Kirchenbänken.
Nur manchmal kann man sich ihn kaufen,
wenn aus dem Ruder er gelaufen.
Dann ist er nämlich fix und alle
und tappt in die Pantoffelfalle.
© Volker Hilbt
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Verrückte Grüße von Rudolph
Rudolphs Gruß hab ich vernommen,
von seinem Anblick war ich beklommen.
Nicht nur die Nase, sie war rot,
der Rudolph war auch echt in Not.
Die Beine hatte er gekreuzt
und leicht ins Taschentuch geschnäuzt.
Er lallte so dann vor sich hin,
er hätte zu viel Glühwein drin.
Fliegen konnt' er gar nicht mehr,
erst musste noch ein Klo daher.
Der Bauer gleich von nebenan,
sprach: „Pinkle an den Baum da dran.“
Nun ist das Ren von Scham erfüllt,
sein Hinterteil in Tuch es hüllt.
Dann sucht es sich ein verstecktes Klo
und weiter geht die Weihnachtsshow.
© Gabi Knappick
Bild: Birgit Kretzschmar
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Akademischer Antrag auf Urlaubsverlängerung
Oh holder Verkünder guter Nachricht,
ob er wohl für mich, den Vasallen der Welt,
eine Depesche frohen Inhaltes zu verlesen hat
und meine Wiederkehr guten Mutes erfolgen kann?
Ob unsere Gnadenrufe
unsere Erhabenen im Himmel des Pharaos erreichten
und deren Geist durchdrangen?
Oder sollte ich hier in den entlegenen Gefilden
ein gemächliches Verharren pflegen,
um mit meinen Sinnen keinen Unmut zu erzeugen?
Was meint Ihr, mein edler Freund?
Welche Zukunft bietet Ihr uns
im Lande der kalten Sonne und des trüben Tages?
Ich warte voller Unruhe auf den Herold,
welchen Ihr mir sendet
und welches Schicksal ihn treffen wird,
so er mir Eure Worte wird verkünden.
Gott sei voller Gnade für ihn.
In Treue
Euer
auf Wanderschaft befindlicher
Überbringer mancher Weisheit
Andreas Stephan
© Andreas Stephan (Text und Liegestuhl-Foto)
Textrahmen und Figur rechts oben: Pixabay
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Der Igel
Der Igel geht gleich zum Friseur:
Es muss ein andrer Schnitt jetzt her.
Nach seinem langen Winterschlaf
sieht er schon fast aus wie ein Schaf!
Er will jedoch nicht lange sitzen,
geschnitten werden soll´n die Spitzen.
Er muss auch gar nicht lange warten,
der Meister will sofort schon starten.
Der Igel setzt sich freudig hin,
nach Unterhaltung steht der Sinn.
Derweil die Schere eifrig klappert,
er mit dem Schneider freundlich plappert.
Nach einer Stunde ist´s vorbei,
der Igel macht sich umhangfrei.
Doch was muss er im Spiegel sehn?
Was ist denn da mit geschehn?
Was ist das heute für ein Shit?
Er hat ´nen kurzen Igelschnitt!
© Volker Hilbt
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Taschenkrebs Traugott
Traugott will die Welt besehen
und fröhlich durch die Lande gehen.
So denkt er sich: bin ja nicht dumm
und laufe mir die Hacken krumm.
Ich krieche und versteck' mich rasche
in Tante Hildes Einkaufstasche.
So kann ich dann, ganz unbesehen,
mit Hildegard zu Aldi gehen.
Am Nachmittag, das Wetter mies,
sind sie im Einkaufsparadies.
Traugott denkt: ja ich erleb' se,
die weite Welt der Taschenkrebse
und manch‘s Mal hat es ihn gejuckt,
er aus der Tüte rausgeguckt.
Zu Hause dann, mit sich zufrieden,
hat er die Tasche dann gemieden,
denn jetzt, das hat Traugott gesehen,
will Hilde auf den Fischmarkt gehen.
Das würde Traugott gar nichts bringen,
denn man soll sein Glück nicht zwingen!
So lebt er nun, reiseerfahren,
und ist schon sehr betagt an Jahren.
Vielleicht wirst Du ihn einmal sehen,
musst ab und an zu Aldi gehen!
© Manfred Luczinski
Bild: Pixabay
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Der Papagei
Der Papagei hält einfach nicht,
was sich sein Chef von ihm verspricht.
Er oft vor dessen Käfig steht
und überhaupt nicht mehr versteht,
warum der Vogel gar nichts plappert,
sondern nur mit den Augen klappert.
Er gibt sich Mühe jeden Tag,
jedoch das Tier nicht reden mag.
Obwohl er laut und deutlich spricht:
Der Papagei antwortet nicht.
Er hat den Schnabel nur zum Fressen,
so ist es wirklich zum Vergessen.
Nach Wochen kommt der Geistesblitz:
Das mit dem Sprechen ist ein Witz!
Der süße bunte Arara
kommt ja aus Südamerika!
Der versteht das Deutsche nicht,
weil er natürlich Spanisch spricht!
© Volker Hilbt
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Das Buch „Das Wort beim Wort nehmen – sei kein Frosch“:
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Bild: Kristina Plenter
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Hier bei „Märchen über verborgene Schätze“ ist Kristina Plenter eine der der Illustratorinnen:
Das Krokodil
Das Krokodil liegt faul am Strand
auf einem Stuhl im heißen Sand.
Der kühle Drink steht auf dem Tisch,
ein Körbchen ist gefüllt mit Fisch.
Alles ist so, wie es bestellt,
ein Top-Urlaub für kleines Geld.
Nur kurz hat´s Krokodil gesucht,
dann hat es online flugs gebucht.
Wie immer hat´s Hotel fünf Sterne,
auch all inclusive nimmt es gerne.
Die Kaiman-Inseln sind ein Ort,
da will kein Krokodil mehr fort.
Dort macht es auch gar keine Schnäppchen,
es gibt genügend große Häppchen.
Ein Paradies, nicht überteuert,
drum wird es stets gern angesteuert.
© Volker Hilbt
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Das Trampeltier
Das lebensfrohe Trampeltier
hat für Musik ein Top-Gespür.
Es stampft und trampelt jeden Takt
vom Start weg wunderbar exakt.
Ob Rumba, Samba oder Beat,
es kennt inzwischen jedes Lied.
Um keinen Song ist es verlegen,
ein Drummer, der ist nichts dagegen.
Und ist der Boden knochentrocken,
kann es besonders prächtig rocken.
Sein Trommelwirbel kommt zum Schluss:
Er ist ganz einfach Höchstgenuss!
© Volker Hilbt
Bilder: Pixabay
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