Der sanfte Tod

 

Da legt er sich nun sachte neben Dich, der Tod,

berührt mit dürren Fingern zärtlich Deinen Leib.

Nur wenig noch vom Fleisch, verblasst der Wangen Rot,

wo vormals jeder sagte, welch ein herrlich Weib!

 

Des Kämpfens müd bist Du und sagst ihm: Nimm mich hin.

Verweigern willst Du Dich dem Rat der klugen Leut,

die meinten, dass du gegenhalten sollst im Sinn

und dass doch immer noch ein Weg wär mit der Zeit.

Denn eins weißt Du genau: Bist Du erst hier im Haus,

wo weiße Kittel Dich behandeln ohne Maß,

da füllst die Kassen Du und weißt doch, es ist aus

und bleibst dabei: Mein Tod, auf dich ist wohl Verlass.
 
© Arno Zirm

 

Bilder: Pixabay


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Gekauft


Ich ging im Kaufhaus

so für mich hin

und nichts zu kaufen,

hatt ich im Sinn.


Doch sah ich beim Gehn

vor mir im Regal:

Ein Fachbuch, sehr schön.

Da hatte ich Qual.


Denn diese Tabellen,

die hätte ich gern,

doch war ich ganz tapfer.

Vom Buch blieb ich fern.


Ich wollt weitergehen,

da sprach es mich an:

"Soll ich verschimmeln

am staubigen Ort

und ohne die Hoffnung,

man nimmt mich mit fort?"


Das konnt ich nicht anhör'n,

das traurige Klagen.

So hab ichs halt letztlich

zur Kasse getragen.


© Arno Zirm


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