
Melodie des Leids
Von Efeugewächsen seit sehr vielen Jahren
im Garten der Villa am Flusslauf bedeckt,
entführt eine Falltür zu dunklen Gefahren,
da unter dem Boden ein Totenschrein steckt.
Betritt man den Raum etwas tiefer der Eiche,
den Eingang geöffnet mit knarzendem Krach,
erblickt man die Stätte der eiskalten Leiche,
der man vor Jahrzehnten ihr Herz qualvoll brach.
Dort liegt Gerry Red in den Schatten der Erde
und zeigt sich die Nacht in dem weiten Gebiet,
erwacht er und sinnt, wen er einst so begehrte
doch hat dieses Fräulein ihn niemals geliebt.
So nimmt er die Geige aus Truhe des Schachtes
und formt seine Sehnsucht zu der Melodie,
die Seelen erschlägt durch entfesselnd Erdachtes
verwebt mit den Farben der Melancholie.
Wenn man an die pochenden Klänge herantritt
in blanker Hypnose vom schmerzlichen Spiel
empfindet man langsam mit Tönen im Gleichschritt,
was einstmals für Kummer in Gerry Red fiel.
© Fabio Berman
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GALGENGESPRÄCHE
DER HENKER
Es sprach der Henker zu der Leiche
Sag an mein Freund
Denkst du das Gleiche
Sollte ich nicht ebenfalls am Galgen baumeln
So wie es sich geziemt
Hätte ich nicht wie du den Tod verdient
Deine Taten sind nicht schlimmer als die Meinen
So wie um dich
Würde auch um mich
Nicht eine Seele weinen
Das Richtschwert und der Strick
Sind mein Geschick
Und mein Geschäft
Und täglich Brot
Das ist der Tod
Mein Tagewerk hinterlässt nur Tränen
Wie soll ich mich
Als ein Gerechter wähnen
Ich habe getötet
So wie du auch
Dafür soll ich hängen
Denn so ist es Brauch
Darum mein Freund verzeihe
Dass ich mir deinen Strick ausleihe
Um, so soll man der Nachwelt es berichten
Mich der gerechten Sache wegen
Selbst zu richten
DIE LEICHE
Es sprach die Leiche zu dem Raben
Komm her mein Freund
Du darfst dich laben
Und mir die Augen aus den Höhlen picken
Niemals werden sie das Himmelreich erblicken
Dass ich hier am Galgen hänge
Hat wahrlich seine Gründe
Mein Leben lang tat ich nur böses
Und führte ein Leben
Ganz in Sünde
Lasse dich nieder mein Freund
Und reiße mir das Fleisch von den Wangen
Ich weiß damit nichts anzufangen
Denn mein Herz hat aufgehört zu schlagen
Doch will ich mich keineswegs beklagen
Nun bin ich tot für alle Zeiten
Was soll ich da
Um meine Haut noch streiten
Aber du mein Freund
Bist noch am Leben
Darum will ich dir zu Fressen geben
DER RABE
Es sprach der Rabe zum Leichenbestatter
Sieh, was uns beschert hat der Gevatter
Gleich zwei Leichen liegen hier zu unseren Füßen
Uns das Leben zu versüßen
Und auf die ein oder andere Weise
Zu versorgen wohl mit Speise
Des Einen Leid
Des Anderen Freud'
Wir haben den Tod der Anderen
Nie bereut
Leben bedeutet Tod
Und Tod bedeutet Leben
Wie sollte es das Eine
Ohne auch das Andere geben
Ohne Zweifel
Sprach der Rabe
Leben wir vom Tode
Und verdienen gut am Grabe
Jeder Mörder
Jeder Henker
Und jeder der sich das Leben nahm
Oder dem es ward genommen
Sei uns daher stets willkommen
© Roland Benz
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Das Lied
Im lichtlosen Keller vom dürftigen Wohnbau,
gestellt in den Winkel der nördlichen Wand,
dort weilt ein Piano in dunklem Saphirblau,
beschmutzt mit Insekten und Resten von Sand.
Ertönt einst der bebende Klang aus dem Boden,
pulsierend sich breitend ins ganze Gebiet,
gespielt von den knochigen Fingern des Toten,
der als ein Gespenst seine Kreisbahnen zieht,
versetzt er die Hörer in schaurigen Schrecken,
der hämmernd sich mitten ins Seelenherz legt,
sie siechen dahin und sind nicht mehr zu wecken,
sobald jenes Lied in den Ohrenraum fegt.
So spielt er die Laute, sein Leben vor Augen,
verlorene Kämpfe und Liebe, die brach,
kein Licht in sei'm Innern konnt jemals mehr taugen,
er spielt nur das Lied, das tief aus ihm ersprach.
© Fabio Berman
Bild: KI kreiert von skumy666
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Albtraum
Als ich heut' ging so durch den Wald,
da wurde mir auf einmal kalt
und dachte mir, es wäre schön,
würd’ hier jetzt eine Hütte steh'n.
Da könnte ich mich wärmen drin,
das ging mir alles durch den Sinn.
Und dann - ganz plötzlich -, ach du Schreck
da stand ein Häuschen auf dem Fleck.
Mich fröstelte es immer mehr.
Wo kam denn das auf einmal her?
Das war doch vorher noch nicht da,
vielleicht spukt `s im Walde ja.
Ganz langsam ging ich in das Haus,
sehr unheimlich war es, oh Graus.
Da hingen Bilder an den Wänden,
Kinder mit ausgestreckten Händen,
es schien, als wollten sie mich greifen,
ich ließ die Fantasie dann schweifen
und dachte mir, hier sieht es aus
wie in dem Pfefferkuchenhaus
aus dem Märchen, wie Ihr wisst
wo die Hex’ die Kinder isst.
Doch als ich kam ein Stückchen weiter
da sah ich eine große Leiter.
Die führt bestimmt zum Speicher rauf,
dacht’ ich bei mir und nahm in Kauf,
dass sie nur hatte ein paar Sprossen
und stieg ganz langsam unverdrossen
ganz hoch hinauf – dann gab `s 'nen Knall
und die Leiter kam zu Fall.
Mein Arm tat weh und auch mein Bein,
doch ich hatte wirklich „Schwein“.
Ich hatte mir von allen Knochen
zum Glück doch wirklich nichts gebrochen.
Doch durch den Knall, Ihr glaubt es kaum
bin ich erwacht aus meinem Traum.
Und die Moral von der Geschicht’:
Solche Träume mag ich nicht.
© Susanne Brunner
Bild: Pixabay
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Albtraum
Ich warte bis in tiefe Nacht,
wenn nur der Mond Feuer entfacht,
und schleiche mich in deinen Traum,
Moral bewegt mich dabei kaum.
Quartier mich ein in deinem Kopf,
verhexe deinen kleinen Schopf,
bis ich dort die Gedanken prelle,
ich bring dich heimlich an die Stelle,
von wo aus deine Tränen fließen
und sich im Meer der Angst ergießen.
Ich bin das Schwarze in den Adern,
du wirst mit deinem Innern hadern,
denn als okkultes Dunkelwesen
traktier ich dich mit meinem Besen
und greife in die Fantasie
mit meiner ruchlosen Magie.
Seziere deine kühnsten Sorgen,
verharre dafür nicht bis morgen,
eh ich den Schlaf zum Enden bringe,
erzitternd spürst du meine Schlinge.
© Fabio Berman
Bild: Pixabay
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Im Sumpf
Im Sumpf, wo die Horde von kleinen Moskitos
sich durch warmes Blut von Amphibien wetzt,
der matschige Boden im Jahr rigoros
die Reste von Pflanzen und Asseln zersetzt,
webt dichtester Nebel sich in schwarze Teiche
und legt sich hinein in die schummrige Luft,
am blubbernden Boden ruht still eine Leiche,
der Schlamm scheint seit Wochen für sie eine Gruft.
Ein Sprung in den Fluss ließ Arterien erkalten
der Strom war zu stark, spülte sie ganz weit weg,
obwohl die Sirenen vor Kurzen erschallten,
ernährt sie noch immer im Moorland den Dreck.
Und zwischen Geruch von vergehendem Sommer
und moderndem Fleisch an des Flussufers Lauf,
verordnet die Wolkenwand bebenden Donner
es blitzt und ganz plötzlich schlägt's Augenlid auf.
© Fabio Berman
Bild: Pixabay
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Märchenzeit!
Ich irrte durch einen Tannenwald,
da traf ich eine gruselige Gestalt!
Ob es wohl eine Hexe war?
Sie war wirklich sonderbar!
Ganz mulmig wurde mir sofort!
Ich wünschte, ich wäre ganz weit fort!
Die Gestalt kam mir ganz nah,
bis ich in diese Augen sah!
Sie sprach kein Wort - sah mich nur an,
sofort war ich in ihrem Bann!
Konnte ohne Worte sie versteh‘n!
Sie wollte ein Stückchen mit mir geh‘n!
Wir kamen an einen dunklen Ort,
in mir schrie alles: Lauf doch fort!
War wie hypnotisiert ...
hab die Gestalt nur noch fixiert!
Unheimlich dunkel war es, man konnte kaum sehen,
da blieb sie an einem Felsen stehen!
Der Felsen war mit Moos berankt ...
Da war eine Tür - ich war gebannt!
Knarrend ging die Türe auf!
Ich hatte sofort Gänsehaut!
Nur eine Kerze erhellte den Raum,
es war bizarr - ihr glaubt es kaum!
Noch eine weitere Türe sollte auf mich warten ...
Dahinter war ein wunderschöner Garten!
Wie paralysiert blieb ich davor stehen!
So was hatte ich noch nie gesehen!
Diamanten und Gold wohin man auch sah,
Blumen und Pflanzen so prachtvoll und klar.
Die Gestalt - man konnte das Gesicht nicht sehn,
gab mir aber zu versteh’n:
Das gehört alles dir, ich will es dir schenken!
Du musst nur dreimal am Tag an mich denken!
Schaffst du das ein ganzes Jahr,
bin ich vom Fluch befreit
und all deine Träume werden wahr!
Irgendwas bewegte sich links in der Ecke,
versteckte sich gleich unter der Decke!
Keine Ahnung was das war ...
es war wirklich sonderbar!
Ich fragte diese Gestalt, was das war.
Plötzlich wurde mir dann klar,
dieses Ding unter der Decke,
war eine Seele, die sich versteckte!
Denkst du auch nur einmal nicht an mich ...
ist deine Seele gefangen und verflucht bleibe ich!
Schaffst du aber ein ganzes Jahr,
gehört alles dir und ich bin wieder die - die ich mal war!
Da musste ich nicht mehr lange denken,
auf keinen Fall wollte ich meine Seele verschenken!
Ich rannte wie ein wilder Stier ...
Sofort zum Ausgang dieser Tür!
© Irmgard Behrend
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In der Residenz
In der Residenz bei der knorrigen Buche
weit abseits der Menschen im uralten Ort
begibt sich ein Berber auf mühsame Suche
nach einem vergessenen, schaurigen Mord.
Am Kücheneckschrank der verstaubenden Baute
entdeckt er manch Runen in steiniger Wand
er dreht an den Zeichen und hört schrille Laute,
es öffnet ein Eingang verborgenes Land.
Ein Schacht führt hinein in ein düsteres Zimmer,
und zwischen manch Spinnen und Modergeruch,
vernimmt man ganz kurz nur ein leises Gewimmer,
und findet in hölzerner Truhe ein Buch.
Der Landstreicher wühlt in den rissigen Blättern
und leuchtet mit Kerzenlicht aufs Pergament,
er liest in den Seiten mit pechschwarzen Lettern,
wo alles skizziert ist als ein Dokument.
Im Winkel der Kammer bemerkt er ein Rascheln
dort ist ein Skelett mit dem Stift in der Hand,
es gräbt sich durch Kisten und Berge von Taschen
und raubt unsrem Berber bewährten Verstand.
Der Mord ist beschrieben, exakt auf Papieren
von Totem ganz selbst, doch er kommt nicht zur Ruh
und während Beweise dahin vegetieren,
da schnürt es dem Berber die Luftröhre zu.
© Fabio Berman
Bild: Kreation von biuki
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Verhexter Weg
Du musst durch die Schlucht der schwarzen Magie
wo Hexen auflauern auf Felsen der Angst
die Bilder des Schreckens, sie irren sich nie
sie sind in den Zonen, in denen du wankst.
Die dunklen Geschöpfe bedrängen dein Wesen
und setzen dir Klänge der Nacht in dein Ohr
als könnten sie tiefste Gedanken ablesen
traktieren sie Wünsche und spielen ihr'n Chor.
Am Rande des Weges sind pechschwarze Lilien
und Bäume mit Ästen aus brüchigstem Glas
die Nachtmelodie startet dröhnend zu spielen
und kriecht in die Welt wie die Made ins Aas.
Sie greift deine Seele und nach deinen Sorgen
und sticht wie ein Messer dir quer in dein Mark
sie will sich von dir deine Sehnsüchte borgen
und gießt schwarzes Pulver rau in diesen Tag.
Dir fehlen die Kräfte, um Schlucht zu passieren
die Hexen und Geister, sie sammeln dich ein
durch magische Stärken, die sie generieren
erlebst du dich wertlos und hilflos und klein.
Du willst dich befreien aus Ketten der Sorgen
und quer durch die Felsen bis hin zu dem Licht
versuchst dich zu wehren, doch gibt es kein Morgen
die Geister besetzen die unterste Schicht
sie nisten sich ein und du verlierst dein Gesicht.
© Fabio Berman
Bild: Pixabay (bearbeitet)
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Meggie Lu
Sobald in dem Schloss auf bewaldeten Hügeln
im Dunkeln der Nächte es Punkt zwölf Uhr schlägt,
erklirren die Teller, es knackt an den Stühlen,
eh schmerzvolles Wimmern durch Raumfläche fegt.
Erwacht unter Augen des mystischen Erdmonds,
da streift Meggie Lu auf den Kacheln dahin,
bisweilen schaut sie von den Hängen des Balkons,
und sucht als Gespenst ohne Rast nach dem Sinn.
Wenn sie unbemerkt zwischen Spinnweben wandelt
und dabei die Staubschicht vom Boden aufrührt,
dann sucht sie das Blatt, das von Rückblicken handelt,
vom Schlüssel zu einer Schatulle geführt.
Sie öffnet und liest, was sie einst hat gegossen,
zum Abschied in dieses geknickte Papier,
dort steht, dass die Blüten, die in ihr mal sprossen,
verwelkten im Finstern von ihrem Quartier.
So trat Meggie Lu schließlich in ihren Garten,
es wippte die Schaukel an Bäumen im Wind,
sie nahm einen Strick, einen festen und harten,
und hängte sich auf, für das Sonnenlicht blind.
Sie streift so noch immer durchs prunke Gelände,
ihr Geist wird wohl nie mehr befreit von der Zeit,
wenn sie ihren Brief liest, dann zittern die Hände,
ihr Dasein durchflutet von düsterem Leid.
© Fabio Berman
Bild: Pixabay
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Die Weiße Frau
Als ich noch ein Kind war, das weiß ich genau,
hab ich sie gesehen, die Schneeweiße Frau.
Sie wohnt tief drin im Moor, gleich hinten im Wald,
wenn du sie erblickst, da wird es dir kalt.
Schlank ihre Gestalt, die Augen sind tief –
viele versanken im Moor, die sie zu sich rief.
In nebligen Nächten siehst du ihr Gesicht,
sie erscheint nur im Dunkeln, denn sie scheut das Licht.
Wenn der Abend gekommen und im Wald wird es still,
kannst du ihren Ruf hören, ihre Stimme klingt schrill.
Folgst du ihrem Ruf, ist es um dich geschehen,
so mancher, der folgte, wurde nie mehr gesehen.
Sie erscheint oft verändert als eine harmlose Frau
mit offenen Haaren und Augen ganz blau.
Nimmt sie deine Hand, zieht sie ins Moor dich hinein –
für dich gibt's kein Zurück, niemand hört dich hier schrei‘n.
Warum sie dies tut, weiß keiner genau –
die Legende besagt, sie starb hier als junge Frau.
Ich vermeid diesen Ort, denn ich weiß genau –
ich möchte ihr nicht begegnen, dieser „Schneeweißen Frau“.
© Michael Mehlhorn (2023)
Bild: Montage aus Pixabay-Bildern
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DIE LEICHENKUTSCHE
Viele Jahre bin ich gewandert
Doch nun bin ich müde
Und es dürstet mich sehr
Da kommt rumpelnd auf der Straße
Eine Leichenkutsch' daher
Schwarz wie die Nacht
Mit silbernen Beschlägen
Auf dem Kutschbock
Sitzt Gevatter Tod
Die Kutsche ziehen zwei Hengste voll Pracht
Wie zwei Schatten so finster
Und die Augen blutrot
In meinem Rücken
Fährt die Kutsche heran
Und macht auf meiner Höhe Halt
Das Herz wird mir schwer
Und das Blut in den Adern eiskalt
Die Kutsche trägt einen hölzernen Sarg
Der Deckel steht offen
Und der Sarg ist leer
Für wen der wohl bestimmt sein mag
Doch rasch schwindet all mein Hoffen
Der Gevatter blickt zu mir herab
Und gibt stumm mit der Hand
Ein Zeichen
Ich soll Platz nehmen in der Kutsche
Die reserviert ist für die Leichen
Also mache ich wie mir aufgetragen
Was soll ich mich noch wehren
Mein Weg ist hier zu Ende
Doch will ich mich nicht beschweren
Nicht länger muss ich müde wandern
Auf der Straße des Lebens hartem Pflaster
Muss nicht länger suchen
Glück und Wohlstand
Nicht suchen nach dem Weibe
Oder dem Ruhm
Und auch nicht nach dem Zaster
Alle Mühsal und alle Sorgen
Fallen von mir ab
Und ich fahre dahin
© Roland Benz
Bilder: Pixabay
Facebookprofil: https://www.facebook.com/roland.benz.161
Seite „Roland Benz-Geschichten Von Tod Und Wahnsinn“: https://www.facebook.com/Roland-Benz-Geschichten-Von-Tod-Und-Wahnsinn-549627231815254/

Böser Geist
Ich bin der Geist in deinem Innern,
der dich verflucht, wenn die Zeit reift
ich steige ab in Hinterzimmern,
eh dich die schwarze Faust ergreift.
Beginn dich langsam zu sezieren
bedränge deinen kleinen Kopf
Gedanken werd ich kontrollieren
in deinem Ohr bin ich ein Knopf.
In deine Augen greif ich lüstern
für deine Nase bin ich Pest,
ich werde dir Geschichten flüstern,
bei denen es dich schaudern lässt.
Ich fege durch die Nervenzellen
und wirke auf den hellsten Traum
mit angstbesetzten Riesenwellen
beende ich der Lichter Schaum.
Bis ich dich dann vollends bezwinge,
ich zeige dir mein Schattenreich
du fühlst nur noch die dunkle Klinge
ich spiele dir nun diesen Streich.
© Fabio Berman
Bild: Pixabay
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Einsam durch die Nacht
Wer kennt es nicht?
Dunkelheit ist für manche keine Kleinigkeit.
Die bringt dich manchmal in Bedrängnis und Verlegenheit.
Unheimlich: so tief schwarz die Nacht,
der Alptraum
und die bösen Geister ziehen dahin.
Der Alp, der dich nicht schlafen lässt.
Kalter Schweiß, Horrors Kälte jagt dir den Rücken runter!
Kannst keinen klaren Gedanken fassen,
du beginnst die Dunkelheit zu hassen.
Du greifst nach deinen sieben Sachen und ziehst sie an.
Nur raus aus diesem engen Haus!
Kühle Dunkelheit umschließt dich ganz sanft, atme sie kräftig ein!
Freier Kopf, Alp lass mich los, keine bösen Gedanken mehr.
Doch immer noch einsam durch die Nacht!
Schritt für Schritt kommst du zur Ruh, Gelassenheit macht sich breit.
Zufriedenheit ist nicht mehr weit!
Hinfort du böser Traum, raus aus meinem Kopf und Geist
Ich geh nach Haus, schenke mir einen Kelch vom guten Schlaf ja ein.
Augen zu, willkommen du dunkle tiefe schwarze Nacht!
© Pitt (Text und Bild)
Homepage: http://sommerwind1.simplesite.com
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Sein Buch „Pitts Poesie und Kurzgeschichten“: https://t1p.de/qup9

Ein Traum!
Schweißgebadet aufgewacht,
schlecht geträumt letzte Nacht.
Pickend auf dem Felde saßen
zwei kohlrabenschwarze Raben ...
Erst hab ich mir nichts gedacht.
Sie saßen da in ihrer Pracht,
ziemlich groß, sehr gepflegt,
hopsten einfach übern Weg.
Ein Leichenwagen fuhr vorbei,
dachte mir: Was das wohl sei?
Hat das etwas zu bedeuten?
Ich hörte das schlechte Omen läuten.
Also ging ich sinnend weiter,
da kam ein Mann in Frauenkleidern,
als ich näher ihn betrachte,
sah ich, dass er hämisch lachte ...
Ich glaub, ich hab Herrn Tod geseh‘n.
Er sagte nichts, blieb nur kurz steh‘n.
Dieses Grinsen im Gesicht
vergesse ich mein‘ Lebtag nicht.
Grad als wollte er mir sagen:
Ich hole dich in diesen Tagen.
Ne schwarze Kutsche kam nun an,
ohne Pferd nur das Gespann.
Diese Kutsche war voll besetzt,
das gab mir dann noch den Rest.
Alle winkten mir freundlich zu,
gaben mir zu verstehen - steig ein im Nu.
Hatte keine Angst - ging einfach hin.
Perplex - wer saß da alles drin?
Oma, Opa, Onkel, Tanten,
all meine verstorbenen Verwandten.
Ich konnte fast Opas Hand erreichen
und wollt grad freudig einsteigen.
Eindringlich tat mir jemand kund ...
eine Stimme aus dem Hintergrund.
Um Himmels Willen steig nicht ein,
liebe Irmi, lass das sein!
Völlig entgeistert und verwirrt,
wache ich auf, bin irritiert ...
© Irmgard Behrend
Bild: Pixabay
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